Fenster/Rollädenkästen
Dem Bereich unter, über und neben den Fenstern ist ebenfalls erhöhte Aufmerksamkeit zu widmen. Im Sturzbereich muss sichergestellt werden, dass die Lasten über dem Fenster sicher über zugelassene Mauerwerkskonstruktionen oder Fertigteile abgetragen werden können. Beim Einsatz von Fertigteilstürzen ist es empfehlenswert, die Abdichtung nicht direkt auf dem Fertigteilsturz anzuordnen, sondern ein bis zwei Schichten darüber, um eine Beschädigung der Abdichtung durch die einzusetzenden Anker zu vermeiden.
In der ersten Schicht zwischen konventionellem Mauerwerk und Fertigteilsturz sollten zusätzliche Luftschichtanker zur Stabilisierung eingesetzt werden. Im Fall einer abgehängten Konstruktion durch Konsolanker, die bei breiten Fenstern grundsätzlich empfohlen wird, übernehmen die Konsolanker diese Funktion.
Beim Einsatz von konventionell gemauerten Stürzen in Verbindung mit einer zugelassenen Mauerwerksbewehrung ist zu beachten, dass die Ausführung gemäß allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung mit entsprechend dimensionierter Bewehrung vorgenommen wird. Bei Grenadierschichten ist eine Vernadelung der Vormauerziegel mit Luftschichtankern auszuführen. Bei senkrecht stehenden Lochsteinen sind diese durch Luftschichtanker, die beim Vermauern in den Löchern der Klinker eingesetzt werden, untereinander zu verbinden. Beim Einsatz von Vollsteinen ohne Löcher sind die notwendigen Löcher durch bauseitiges Einbohren herzustellen.
Entwässerungsöffnungen sind – wie bereits wie in Kapitel Sockel beschrieben – auszuführen. Bei schmalen Fenstern besteht auch die Möglichkeit, das Wasser seitlich vom Fenster an der Rückseite der Verblendschale abzuführen.
Der Fensteranschluss unten und der äußere Brüstungsbereich werden direkt vom Niederschlag erreicht. Dieser Bereich muss daher mit einer Fensterbank abgedeckt werden. Eine Ausführung aus Edelstahl oder aus Fertigteilen (Ziegel und Stahlbeton) sind gemauerten Fenstersohlbänken vorzuziehen. Fenstersohlbänke müssen mit deutlichem Gefälle ausgebildet werden, um das zügige Ablaufen des Wassers zu gewährleisten. Eine Sperrschicht unterhalb der Fenstersohlbank kann erforderlich sein. Seitlich sollte die Sperrschicht jeweils etwa 25 cm über die Fensteröffnung hinausgeführt werden.
Das Eindringen von Regenwasser über die Rollschicht kann durch eine Hydrophobierung der Rollschicht und eine mineralische Dichtungsschlämme unterhalb der Rollschicht verhindert werden.
Sicherer, und daher empfehlenswert ist es, Fertigbauteile mit einem schlag-regendichten Betonkern vorzusehen. Der Überstand sollte besonders bei hohen Schlagregenbelastungen so groß sein, dass das auftretende Wasser frei abtropfen kann. Um Wärmebrücken zu vermeiden, muss die Wärmedämmschicht an den Fensterblendrahmen bzw. an den Rollladenkasten angeschlossen werden. Die Fuge zwischen Fensterblendrahmen und Innenschale bzw. Innenputz ist abzudichten. Bei einer abweichenden Lage des Fensters von der dargestellten Einbausituation ist diese bei der Wärme-brückenberechnung zu berücksichtigen.